Kloster Bronnbach entstand Mitte des 12. Jahrhunderts, als Niederadlige aus dem Taubergebiet und dem angrenzenden Odenwald Grundbesitz, das „castrum Brunnebach", dem Zisterzienserorden als Fundus für eine Klosterneugründung übergaben.
Ursprünglich sollte nach den Wünschen der Stifter das 1138 gegründete Kloster Maulbronn den für eine Neugründung erforderlichen Abt und den aus 12 Mönchen bestehenden Gründungskonvent stellen. Der Maulbronner Konvent sah sich zu dieser Zeit jedoch nicht in der Lage, eine entsprechende Personenzahl für ein Tochterkloster zu entbehren. Man vereinbarte daher, dass das oberpfälzische Kloster Waldsassen den Gründungskonvent stellt, Maulbronn aber trotzdem als Mutterabtei Bronnbachs anerkannt werden sollte.
Dem Gedeihen der Klosterneugründung förderlich waren die zahlreichen Dotationen und Schenkungen, die im Verlauf der Jahrhunderte an dieses gelangten. Viele Adelige beschenkten das Kloster mit Grundbesitz, Zinseinkünften und Herrschaftsrechten in der näheren und weiteren Umgebung. So gelang es Bronnbach, Grangien, d. h. in Eigenregie betriebene Höfe, zu errichten, deren Erträge zum Unterhalt des Klosters beitrugen.
Die wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung ging aber auch bei den Bronnbacher Zisterziensern, deren ursprüngliches Ziel eine geistliche und wirtschaftliche Autonomie ohne enge Verflechtung mit der sie umgebenden Welt war, hin zur Pacht und Geldwirtschaft. Das Kloster verpachtete daher v. a. weiter entfernt liegenden Grundbesitz und zog nur noch die Erträge von demselben ein, ohne diesen mit eigenen Kräften zu bewirtschaften. Für den Absatz der erzeugten Produkte bediente sich das Kloster seiner in Wertheim, Würzburg, Frankfurt, Aschaffenburg und Miltenberg gelegenen Stadthöfe, von denen sich vor allem der Würzburger Hof zu einem Verwaltungszentrum für den in seiner Nähe gelegenen Klosterbesitz entwickelte. In Bronnbach selbst entstand innerhalb der Klostermauern ein umfangreicher Komplex von Gebäuden, die sowohl geistlichem Leben als auch wirtschaftlicher Tätigkeit dienten.
Noch heute teilt sich das Klosterareal, optisch verstärkt durch die im 19. Jh. mitten durch das Klostergelände geführte Taubertalstraße, in zwei Teile – einen nahe der Tauber gelegenen Wirtschaftsbereich mit Mühle, Viehställen und Scheunen sowie das etwas erhöht liegende Klosterareal mit der Kirche und den Klausurgebäuden.
Markantestes Gebäude der mittelalterlichen Klosteranlage war die 1222 fertig gestellte Kirche, die der vom Zisterzienserorden besonders verehrten Gottesmutter Maria geweiht ist.
Der Kreuzgang der Klosteranlage wurde im Anschluss an die Fertigstellung der Hauptgebäude im 13. und 14. Jahrhundert errichtet. Umbaumaßnahmen großen Stils lassen sich für die folgenden Jahrhunderte nachweisen. Der heutige bauliche Eindruck bei einer Besichtigung Bronnbachs wird maßgeblich vom Barock geprägt. Den Anfang barocker Umbaumaßnahmen machte der Konventbau, dessen Obergeschoss 1674/75 neu errichtet wurde. Ihm folgte der Neubau eines Krankengebäudes sowie der Umbau und die Vergrößerung des Refektoriums mit Schaffung eines Festsaals.
Der Neubau eines Gasthauses sowie der heute parallel zur Taubertalstraße liegenden Gebäude erfolgte etwa zur gleichen Zeit. Wie es die Potentaten des Barocks im Allgemeinen liebten, so legte man auch im Zisterzienserkloster Bronnbach, das von seinen Ordensursprüngen eher der Schlichtheit und Einfachheit verpflichtet war, großen Wert auf Repräsentation. Die Errichtung eines Festsaals mit dazugehörigem Saalgarten, flankiert von kleinen, lauschigen Gartenhäuschen und die Anlage eines Abteigartens mit einer prachtvollen Orangerie, deren Sonnenfang allegorische Darstellungen der Jahreszeiten und Kontinente trägt, zeugen noch von diesem Anspruch.
Mit der Säkularisation fand die 650 Jahre währende Klostergeschichte ihr vorläufiges Ende. Im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgehoben, der gesamte Besitz gelangte an das Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
Einige der bisher in Bronnbach lebenden Mönche siedelten in andere, weiterbestehende Klöster über, andere verbrachten ihren „Lebensabend" außerhalb des bisherigen klösterlichen Lebens in Bronnbach. Der letzte in Bronnbach verbliebene Mönch des aufgelösten Konvents verstarb im Jahr 1832. Die neuen Besitzer begannen, Bronnbach umzustrukturieren, ohne jedoch massive Eingriffe in die bestehende Bausubstanz vorzunehmen.
Die bisher vom Kloster genutzten Gebäude wurden in Wirtschaftsbetriebe, Wohnungen und Lagerräume umgewandelt. Die bereits zu Klosterzeiten betriebene Landwirtschaft wurde zu einem Ökonomiebetrieb mit Milchviehhaltung und Schweinemast ausgeweitet, die kleine Klosterbrauerei entwickelte sich unter dem Firmennamen „Schlossbrauerei Bronnbach" zu einer überregional bekannten Brauerei.
Um 1855 wurde Bronnbach sogar (wieder) Residenz. Der aus Portugal vertriebene König Dom Miguel de Braganza, der eine Rosenbergische Fürstentochter geehelicht hatte, fand mit seiner Familie hier bei seinen Schwiegereltern Zuflucht. Mitglieder der Fürstenfamilie Löwenstein-Wertheim-Rosenberg bewohnten Teile der Klosteranlage bis zum Verkauf des Areals im Jahr 1986.
Der Unterhalt der ca. 6 ha Fläche umfassenden Klosteranlage mit ihren zahlreichen, zuletzt größtenteils leer stehenden Gebäuden, bedeutete für das Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg eine große finanzielle Belastung.
Man kann daher von einem Glückstag für Bronnbach sprechen, als sich Landrat a.D. Georg Denzer und der Kreistag des Main-Tauber-Kreises 1984 entschlossen, die gesamte Anlage (mit Ausnahme einzelner privater Wohngebäude) für 1,9 Millionen Mark zu erwerben.
1986 wurde der Kaufvertrag mit dem Fürstenhaus besiegelt und der Landkreis konnte daran gehen, den alten Gemäuern neues Leben einzuhauchen. Da aber selbst ein Landkreis nicht über unerschöpfliche Geldquellen verfügt, war die Mitfinanzierung der notwendigen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen durch das am Beispiel Bronnbach entwickelte Denkmalnutzungsprogramm des Landes unabdingbare Voraussetzung für deren Gelingen.
Kloster Bronnbach wird auch als „teures Juwel" bezeichnet, denn nur durch zahlreiche Förderer, darunter das Land Baden-Württemberg und die Stadt Wertheim, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, besonders engagierte Unternehmen, lokale Vereine und Privatpersonen ist es möglich geworden, Besuchern und Gästen heute wieder eine weitgehend intakte Klosteranlage und Kulturstätte bieten zu können. Viele Besucher würdigen jährlich das Erreichte mit ihrem Besuch. Dennoch: für einzelne Gebäude und bei den Außenanlagen mit ihren Gärten besteht weiterhin erheblicher Sanierungsbedarf!