1933 nahm ein großer Teil der badischen Verwaltungselite Hitlers „Machtergreifung“ eher mit gemischten Gefühlen auf. Und dennoch zögerte diese Verwaltungselite später nicht, die politischen Ziele der in Karlsruhe offenkundig widerrechtlich ins Amt gekommenen NS-Machthaber in Verwaltungshandeln umzusetzen. Ein anschauliches Beispiel, wie die Transformation der Innenverwaltung, von einer rechtsstaatlichen Einrichtung hin zu widerstandslosen Helfern des Nationalsozialismus verlief, liefert die Vita des Wertheimer Landrats Rudolf Binz (1887-1945).
Der Referent Dr. Wolf-Ingo Seidelmann, Volkswirt und Historiker, war 1982-1986 Assistent am Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Agrargeschichte der Universität Hohenheim. Er verfasste zahlreiche Publikationen zur Geschichte Baden-Württembergs mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Nationalsozialismus.
Der Vortragsabend wird eröffnet mit einer Einführung zum Nationalsozialismus in der Region Wertheim durch Dr. habil. Dieter Fauth sowie einer Vorstellung des Buchprojekts „Täter – Helfer – Trittbrettfahrer. NS-Belastete in Baden-Württemberg“ durch den Herausgeber der Reihe Dr. Wolfgang Proske; in Band 7 erschien eine Biographie über Landrat Binz.
Eintritt frei
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