Stuckzimmer


Im Rokoko bedeutete Verschönerung vor allem eines: eine aufwändige Wand- und Deckengestaltung mit Stuck. 


Wie bei den anderen barocken Ausstattungen in Bronnbach kam auch bei den Stuckzimmern ein Künstler aus der Region zum Einsatz: der Hammelburger Meister Johann Georg Sturtzenhöfer, dessen Arbeiten auch im Kloster Schöntal und in Fulda bezeugt sind. 

Insgesamt drei Zimmer ließ der damals regierende Abt Balbus mit Stuck herrschaftlich ausschmücken: Direkt neben der Treppe zur Beletage befindet sich das Apollozimmer, auch Wintersaal genannt. An der Decke steigt der Gott Apoll in einer Quadriga in den Himmel auf, eine Szene voller Dynamik. Weitere Kartuschen in den Ecken zeigen Darstellungen der Kardinaltugenden Tapferkeit, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Klugheit, allesamt dargestellt als Frauen mit den entsprechenden Attributen.

Das zweite Zimmer, das sogenannte Brunnenzimmer, zeigt als zentrales Stuckelement der Decke den Klosterbrunnen. Hier finden sich Putten und Drachen, die mit Wasserspielen beschäftigt sind.

In der Mitte des dritten Stuckzimmers befindet das Wappen des Abtes, ein Adler auf einem Doppelsparren. Das sogenannte Adlerzimmer, so nimmt man an, diente dem Abt im Winter als Speisezimmer.

Eine auffällige vergoldete Türumrahmung gibt allerdings Rätsel auf: Für die jetzige Tür scheint der Rahmen groß, sein ursprünglicher Standort ist nicht bekannt.





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